Dasselbe Mindset
Zum ersten Mal trafen sie sich 2019 in Düsseldorf – und diskutierten über den Entwurf sowie die Realisierung des ersten Positive Footprint Wearhouse in Deutschland. Ein umfangreiches und prestigeträchtiges Projekt, bei dem GJL+ Architects und Quadrant4 eine wichtige Rolle spielen. Die Chemie stimmte sofort. Beide Architekturbüros hatten dasselbe Mindset und konnten sich direkt auf die Lösung von Herausforderungen konzentrieren. Die angenehme Zusammenarbeit machte Lust auf mehr. Jürgen Löffler (Partner bei GJL+), Rosario Pititto (Architekt bei GJL+), Rudy van de Water (Inhaber von Quadrant4) und Eric de Vetten (Inhaber von Quadrant4) erzählen mehr über die gemeinsamen Pläne.
Rosario: Architektur ist für uns pure Leidenschaft. Und genauso wie Quadrant4 denken wir, dass die besten Ergebnisse nur möglich sind, wenn man die Vorstellungen des Kunden genau versteht. Das gegenseitige Vertrauen war vom ersten Treffen an sehr groß. Zeit herauszufinden, wie wir enger zusammenarbeiten können. Wir sind davon überzeugt, dass uns das viel bringen kann.
Rudy: Sowohl bei GJL+ als auch bei uns ist es immer das oberste Ziel, ein Projekt in allen Belangen erfolgreich umzusetzen. Wir sind mehr erfolgs- als geldorientiert und stellen die Kundenwünsche in den Vordergrund. Ich habe sofort eine Verbundenheit gespürt, rein intuitiv. Das ist außergewöhnlich, denn wir kennen uns erst seit relativ kurzer Zeit.
Jürgen: Man könnte annehmen, dass wir uns kulturell stark unterscheiden. Aber das ist überhaupt nicht der Fall. Vielleicht, weil wir kein Mainstream-Architekturbüro in Deutschland sind. Wir machen Dinge oft anders, sind innovativ und auch entspannt. Genau wie Quadrant4.
Eric: Quadrant4 hat die Innenarchitektur für den neuen Hauptsitz von Steketee übernommen, einem Hersteller von Unkrautbekämpfungsmaschinen, der seit 2018 zur deutschen Lemken-Gruppe gehört. Für uns ein sehr wertvoller Kontakt. Wir – und zwei weitere Architekten – wurden gefragt, ob wir den Hauptsitz der Lemken-Gruppe in Alpen, gleich hinter der Grenze von Venlo, entwerfen könnten. GJL+ und Quadrant4 haben gemeinsam einen Vorschlag für das Gebäude und die Innenarchitektur eingereicht und nicht nur die Ausschreibung für uns entschieden, sondern prompt auch den ersten Preis in einem führenden Architekturwettbewerb gewonnen. Der mutige Entwurf und der Fokus auf Nachhaltigkeit gaben den Ausschlag. Und die Tatsache, dass wir mit einem deutschen Partner zusammenarbeiten, hat das Vertrauen der Lemken-Gruppe in uns gestärkt.
Eric: Beim ersten Kennenlernen in Deutschland trugen Rudy und ich Anzüge, während die Partner von GJL+ einfach Jeans und Poloshirts trugen. Das muss ein lustiger Anblick gewesen sein.
Rosario: Das war wirklich lustig. Ihr habt etwas anderes erwartet, dabei sind unsere Kollegen und wir eher informell und offen. Ich habe Lust, voneinander zu lernen. Ein Beispiel: In Deutschland ist die Denkweise „härter, stärker, schwerer“, eine eher geradlinige Art zu bauen. In den Niederlanden ist das ganz anders. Wir freuen uns darauf, gemeinsam die Vorteile unserer Zusammenarbeit zu entdecken.
Eric: Die Vorschriften im Bereich Klimaschutz und Gebäudesysteme sind ebenfalls unterschiedlich und das gilt sicherlich für noch mehr Bereiche. Wir lernen den deutschen Markt und die deutsche Arbeitsweise kennen – und GJL+ die der Niederlande.
Rudy: Der nächste Schritt ist nun, dass wir wirklich gemeinsam arbeiten werden. Unsere Mitarbeiter mit denen von GJL+. Und das wird gut funktionieren, denn unsere Mitarbeiter passen perfekt zu GJL+. Und umgekehrt genauso. Die Freude, die wir zusammen an der Arbeit haben, macht das Geschäft aus.
Jürgen: Wir haben wirklich dasselbe Mindset, auch wenn es um nachhaltiges Bauen geht. Gemeinsam schaffen wir ein neues +. Darauf freue ich mich riesig!
GJL+ Architects gegründet 1995, ist ein innovatives deutsches Architekturbüro mit Büros in Karlsruhe und Gütersloh. Rund sechzig Mitarbeiter arbeiten an Projekten im Bereich Stadt- und Wohnungsbau, Büro-, Industrie- und Logistikbauten. GJL+ Architekten sind in den Bereichen Architektur, Planung, Projektmanagement und Bauherrenvertretung tätig.
Interview und Text Willemijn van Beers